Presse zur CD Unterwegs:
„Unter dem vieldeutigen Titel „Unterwegs“ erschien jetzt die zweite Aufnahme des Ensembles CordArte bei MUSICOM, eine voll gepackte CD mit Werken zwölf verschiedener Komponisten, die im Europa des 17. und beginnenden 18.Jahrhundert auf dem Gebiet der Instrumentalmusik führend waren. Es ist eine Reise von Süd nach Nord, von Venedig und Mailand über Wien, Leipzig, Hamburg bis an die Ostsee, eine Dokumentation verschiedener Musikstile wie deren hörbare Verschmelzung… Das Ensemble CordArte hat auf seiner neuesten Einspielung eine ganze Reihe von exquisiten Kammersonaten zusammengestellt, die einen guten Überblick über die kleinbesetzte Streichermusik des 17. und beginnenden 18.Jahrhunderts in Italien und Deutschland darstellt. Diese Musik abseits des gängigen Repertoires bildet, neben verschiedenen Projekten für größere Besetzungen, den Schwerpunkt der Arbeit von CordArte. Das Ensemble wurde ursprünglich 1998 in Köln gegründet und ist dabei, sich einen festen Platz in der konkurrenzreichen Alte-Musik-Szene zu sichern. Ausgefeilte mehr oder minder unbekannte Programme und eine überaus große Detailfreudigkeit zeichnen die Musiker ebenso aus wie ein homogenes, stilsicheres und ornamentreiches Zusammenspiel und große Virtuosität…Dass CordArte ein zusammengewachsenes Ensemble ist und keine gelegentliche Ad hoc Besetzung, macht den ausgewogenen Klangeindruck bei dieser mitunter kapriziösen Musik aus. “ (DLF/ Christiane Lehnigk, 25.12.2005)
“ Das Kammerensemble CordArte, zu deutsch „Saitenkunst“, wurde 1998 in Köln gegründet. Den Kern der Gruppe bilden drei Musiker, der Geiger Geiger Daniel Deuter, die Gambistin Heike Johanna Lindner und der Cembalist Markus Märkl. Ihre erste CD mit Werken von Biagio Marini wurde von der Kritik mit großer Begeisterung aufgenommen. Jetzt ist eine zweite Platte erschienen mit dem Titel „Unterwegs“ – eine Reise von Italien nach Norddeutschland. Das Ensemble „CordArte“ erweist seinem Namen alle Ehre, denn was es bietet, ist Saitenkunst vom Feinsten. Hier werden Triosonaten des 16. und 17. Jahrhunderts brillant vorgeführt, lauter kleine Kostbarkeiten haben die exzellenten Musiker aufgenommen: von Johann Rosenmüller, Tarquinio Merula, Dario Castello, Johann Heinrich Schmelzer, Philipp Heinrich Erlebach, Dietrich Buxtehude. Eine sehr farbige Welt wird da zum Leuchten gebracht, voller dramatischer Spannung und kühner harmonischer Wendungen. Daniel Deuter und Heike Johanna Lindner begeistern gleich zu Beginn der Sonate von Rosenmüller mit ihrem feinen Sinn für Intonation, die natürlich ausdrücklich auf diese Musik abgestimmt ist: eigentlich ja eine Selbstverständlichkeit. Doch die Perfektion, die hier erreicht wird, ist nur zu bewundern und lässt immer wieder aufhorchen, zumal wenn auch virtuose Passagen glänzend gelingen: Die Gattung Triosonate bot den Komponisten viele Freiheiten… Das Besondere hier ist die Verbindung von Geige und Gambe, im Gegensatz zu der später aufkommenden Vorliebe für zwei Geigen. „CordArte“ nimmt den Hörer mit auf die Reise von Venedig und Mailand über Wien, Leipzig und Hamburg bis an die Ostsee. Die Klangqualität der Aufnahme ist hervorragend. Und wer sich für die Geschichten, die zu den Werken und Komponisten gehören, interessiert, findet im ausführlichen Booklet detaillierte Informationen: Eine rundum empfehlenswerte Neuerscheinung.“ (NDR/Raliza Nikolov, 28.12.2005)
„In Zeiten von eMail und Internet, von Billigfliegern und Last-Minute-Reisen wird gerne vergessen, was Mobilität von Menschen und Gegenständen in vergangenen Epochen bedeutete. Die Entwicklung der musikalischen Gattungen und Stile war geradezu twingend abhängig von reisenden Komponisten, Sängern und Instrumentalisten sowie vom Handel mit Notendrucken bzw. Manuskripten. Das Ensemble CordArte spürt in seiner CD „Unterwegs“ den Entwicklungslinien der instrumentalen Kammermusik im Laufe des 17. Jahrhunderts nach. Das intelligente und künstlerisch überzeugende Konzept der Aufnahme sieht dabei eine musikalische Reise von Süd nach Nord vor – von Venedig und Mailand über Wien und Leipzig nach Hamburg und Lübeck. Für den Hörer eröffnen sich damit ganz unmittelbare Erkenntnisse: Deutlich bauen etwa die Triosonaten von Dietrich Buxtehude (1696) auf italienischen Modellen aus der ersten Jahrhunderthälfte auf; umgekehrt empfindet man die Sonaten des Venezianers Dario Castello (1629) als wegweisend für spätere Streicherwerke. Johann Rosenmüller, der jahrzehntelang in Venedig wirkte, an seinem Lebensende aber nach Deutschland zurückkehrte und hier publizierte, nimmt als „Vermittler“ zwischen beiden Nationen eine Schlüsselstellung ein. CordArte wird einmal mehr seinem Namen gerecht und präsentiert das zu einem beträchtlichen Teil wenig bekannte Repertoire mit ausgezeichneter Saitenkunst. Daniel Deuter gestaltet die feingliedrigen Violinsonaten von Castello und Pandolfi Mealli mit großer Sorgfalt für Details und beherrscht mühelos die anspruchsvollen virtuosen Passagen, ohne die in den Stücken enthaltenen Elemente des Stylus Phantasticus übertrieben pathetisch darzubieten. Auch die anderen Ensemblemitglieder Heike Johanna Lindner (Gambe, Violoncello), Margret Baumgartl (Violine) und Markus Märkl (Cembalo) tragen mit makellosem Spiel und behutsam aufeinander abgestimmten dynamischen sowie metrischen Schattierungen zu einem hervorragenden Gesamtausdruck bei. Schade nur, dass mit Buxtehudes op. 1 die musikalische Reise durch das virtuose Streicher-Europa des Frühbarocks schon beendet ist.“ (Concerto-Magazin/Bernhard Schrammeck, April/Mai 2006)
„…Die Ausführenden des höchst anspruchsvollen und aparten Programmes sind den musikalischen und technischen Ansprüchen absolut gewachsen. Mit größter Virtuosität, Stilsicherheit und mitreißendem Spiel können sie auf dieser CD überzeugen. Besonderes Interesse unserer Leserschaft verdienen dabei sicher die Beiträge der Gambistin Heike Johanna Lindner. Sowohl als Solistin wie auch als Kammermusikpartnerin im Ensemble wird sie den Anforderungen aufs Beste gerecht. Virtuosität gepaart mit großer Sicherheit und Leichtigkeit, zeichnet ihr Gambenspiel aus, das auch tonlich von Qualität zeugt.“ (Viola da gamba-Mitteilungen Nr. 62 Juni 2006/Manfred H. Harras)
„Unterwegs zu sein ist das Los vieler Musiker. Das ist nicht nur heute so, sondern war auch im 16. und 17. Jahrhundert der Fall. Nicht selten waren Musiker damals auch Komponisten, die ihren Herren von Hof zu Hof begleiteten oder auf eigene Faust auf Wanderschaft gingen. Deutsche Komponisten wie Rosenmüller und Krieger zog es nach Italien, während Italienische Musiker wie Pandolfi Mealli und Merula nördlich der Alpen wirkten. Diese Reisen waren kompositorisch gesehen durchaus fruchtbar, denn so kam es auch zum Austausch der verschiedenen landesüblichen Musizierstile. Gerade Rosenmüller gilt als einer der wichtigsten Vermittler des italienischen und deutschen Stils. Die Triosonate zählte im 17. Jahrhundert zu einer der beliebtesten Sonatenformen, da sie sowohl höchsten Farbenreichtum als auch höchste Virtuosität gewährleistete. Vor allem deutsche Komponisten wie Becker, Buxtehude, Schmelzer, Krieger und Erlebach behandelten sowohl die Diskant- als auch die Bassstimme sehr virtuos. Aus diesem Grund und wegen des größeren Tonumfangs wurde als Bassinstrument häufig die Gambe statt des Violoncellos eingesetzt. Da die Sonaten auf dieser CD durchweg im „Stile moderno“ komponiert sind, strotzen sie nur von fantasievollen und teils gewagten Affekten, was Tempo und Harmonik betrifft. Das Ensemble CordArte macht seinem Namen alle Ehre, denn bei dieser CD handelt es sich um wirkliche Saitenkunst. Das Trio ist einzigartig zusammen gespielt, immer ist die Durchsichtigkeit der Stimmen gewährleistet und doch verschmelzen sie zu einem einzigen (Wohl)-Klang. Farbreichtum und die fachgerechten Verzierungspraktiken sind hier eine Selbstverständlichkeit.“ (TOCCATA-Alte Musik Aktuell Nr. 2/2007, von Melanie Kraus)
Presse zur CD Musicalische Frühlingsfrüchte:
„Mit dem Programm „Musicalische Frühlingsfrüchte“ reüssierte das Kölner Ensemble Cordarte bei den diesjährigen Göttinger Händelfestspielen. Auf der gleichnamigen, auch optisch ansprechenden CD pflücken die Musiker nun aber unter Aussparung der in Göttingen obligaten Händel-Birnen ausschließlich süßsaure Granatäpfel vom exotischen Baum der norddeutschen Schule rund um den Jahresregenten Dieterich Buxtehude. Der Titel des Albums, das eine geschmackvolle Anthologie deutscher Ensemblesonaten aus der Blütezeit instrumentaler Zwitterformen im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts darstellt, ist einer Sammlung Dietrich Beckers, des Leiters der Hamburger Ratsmusk, von 1668 entnommen und steht mottohaft für Aufbruchstimmung und Experementierfreude unter den ausgewählten Komponisten. Frei bis wild changieren die Werke für zwei Violinen, Viola da gamba und Basso continuo eines Becker, Johann Adam Reincken, Kaspar Förster oder Nikolaus Adam Strungk zwischen strenger Kontrapunktik, ariosem Flair und tänzerischem Esprit und kreisen so in unterschiedlicher Distanz um Buxtehudes grellen stylus phantasticus. Man lauscht gebannt und von leiser Melancholie beschlichen. Denn wer dabei war, wird beim Aufrauschen dieser exzentrischen Musik unwillkürlich auch an Johann Friedrich Meisters Sonatensammlung „Il giardino del piacere“ von 1695 denken müssen, in den Musica Antiqua Köln dereinst sein Konzertpublikum entführte. Mögen diese Raritäten doch bitte bald aus dem Nachlass der Weltmeister herausgegeben werden!“ (Peter Reichelt/Concerto-Magazin August/September 2007)
„Sinnlich – Bachs berühmt gewordene musikalische Pilgerfahrt nach Lübeck hat zwar dafür gesorgt, dass Dietrich Buxtehude als geheimnisvoller Vorläufer zumindest einen Randplatz im musikalischen Pantheon behalten konnte. Der stets naheliegende Vergleich mit seinem Schüler Bach hat der Verbreitung seiner Werke in der Vergangenheit allerdings nur bedingt genutzt. Das Buxtehude-Jahr 2007 gibt nun Gelegenheit, den ganzen Reichtum seiner Tonsprache in den Blick zu nehmen. Dabei gilt es, über den Lübecker Meister hinaus auch das faszinierende und noch immer nur bruchstückhaft bekannte Repertoire norddeutscher Kammermusik des 17. Jahrhunderts zu entdecken, die einem wichtigen Teil der musikalischen Erfahrungswelt des jungen Bach entspricht. Diesem Vorhaben widmet sich eine Neueinspielung des Ensembles CordArte, die drei Sonaten Buxtehudes und eine Bearbeitung seiner e-Moll-Ciaconna Werken der norddeutschen Kapellmeister und Ratsmusiker Dietrich Becker, Nikolaus Adam Strungk, Kaspar Förster und Johann Theile gegenüberstellt. Im Unterschied zum italienischen Sonatentyp Corellis spielt bei ihnen neben der Violine auch die Viola da gamba eine herausragende Rolle, was zum polyphonen und registerreichen Erscheinungsbild der Musik wesentlich beiträgt. Klangpracht, Virtuosität, melodische Strenge und tiefsinnige kontrapunktische Arbeit gehen in diesen Stücken eine reizvolle Verbindung ein; die fünf Mitglieder des Ensembles nähern sich den anspruchsvollen Kompositionen mit Spielfreude, technischer Perfektion und hörbarem Verständnis für Struktuern und Akzente. Dabei gelingt ihnen das Kunststück, den allgegenwärtigen Wechsel von phantastischer Spielfreude, lyrischen Momenten und fast grüblerischer Melancholie so unmittelbar glaubhaft werden zu lassen, als würden die Stücke zum ersten mal gespielt. Als Höhepunkt der vom Schweizer Label PAN Classics in Zusammenarbeit mit Deutschlandradio Kultur produzierten Einspielung erweist sich Johann Adam Reinckens große Sonate A-Dur aus dem Hortus musicus von 1688. Bach, der mehrere Sätze aus dieser Sammlung für Klavier bearbeitete, wusste eben genau, wo es etwas zu bestaunen und lernend zu ergreifen galt. Wir als gewöhnliche Musikfreunde mögen uns an diesen reifen Frühlingsfrüchten immerhin auf selten gescheite und sinnliche Art erfreuen! (Anselm Hartinger/Bach-Magazin, Heft 10 Herbst/Winter 2007/2008)
„It would be so easy, and possibly correct but not right, simply to describe this CD as another recital of early Baroque music. CordArte, a wonderful quintet made up of violinists Daniel Deuter and Margret Baumgartl, gambist Heike Johanna Lindner, chitarronist Andreas Arend, and harpsichordist Markus Märkl, attracks these pieces with considerable gusto and flair. No one could ever accuse this group of giving somnambulant performances! The music itself is delightful, very well constructed and, in the first half of the recital, quite varied in mood and tempo. Yet after a while, for me at least, a certain amount of déjà vu set in, as if a friend had told me a string of wonderful jokes to cheer me up but then kept repeating the jokes as I went about my daily business. Could there be too much of a good thing? Perhaps so, if the material seems to be too much in the same general mood and that mood is seldom reflective to offset the jolly moments. Just to give an idea of how good some of this music is, however, I should point out that I mistook the third band, a Sonata in A by Johann Adam Reincken, for Diederich Buxtehude, whose harpsichord Chacone follows. (The Buxtehude is also one of the few reflective pieces in the set, which made its position particulary fortuitous.) Taken as individual works then, this is a set to treasure, but I would warn against continuous listening. Take a break or two, say after every four works, to give your mind a chance to absorb and reflect. In some ways the extremely long playing time of a CD, especially one such as this which is nearly a full 80 minutes, works against the absorption of short, compact, complex works such as these. With all those contrapuntal passages whirring by, and many of the same keys being used, it’s easy to have some information overload. I can’t imagine that any group of musicians, not even CordArte themselves, would sit down and whiz off 12 pieces of this compexity one after another, without pause, in a concert hall anywhere in the world, so why subject your home listening to such an event? Of the various pieces included here, only the Buxtehude works have alternate versions currently available…But these particular works by Dietrich Becker, Nikolaus Adam Strungk, Reincken, Johann Theile, and Kaspar Förster have no currently available competition. Very, very highly recommended.“ (Lynn René Bayley, Fanfare Magazine Mai/June 2008)
Presse zur CD Treasures:
„Treasures ist diese Produktion betitelt, und tatsächlich sind hier einige musikalische Schätze aus der Musiksammlung des Grafen Rudolf Franz Erwein von Schönborn zu Wiesentheid gehoben, die es verdienen, wieder allgemeiner bekannt gemacht zu werden. Daniel Deuter (Violine) und seine Mitstreiter Heike Johanna Lindner (Viola da gamba) und Markus Märkl (Cembalo) beginnen die abwechslungsreiche Programmfolge mit einer feurigen Sonate des Herico Albicastro, der eigentlich Heinrich von Weißenburg hieß. Sie entstammt Albicastros Sonatensammlung Opus 5, die in Amsterdam gedruckt wurde. Höhepunkt des Werkes sind die Ciaconna affectuoso an vierter Stelle und das abschließende Spirituoso. Deuter zeichnet die feinenStrukturen duftig nach und vermag auch mit wilden Temperamentsausbrüchen für sich einzunehmen. Dabei assistieren ihm Lindner und Märkl zuverlässig. Ein besonderes Stück ist die Gambensonate des heute weithin vergessenen Bamberger Musikers Johann Jacob Schnell. Äußerlich angepasst an die italienische Sonata da chiesa, verlangt das Werk vom Solisten hohe Virtuosität, aber ebenso große technische Aufmerksamkeit und technische Versiertheit vom Begleiter am Cembalo. Hier vollbringen Lindner und Märkl eine Respekt heischende künstlerische Leistung und erwecken die Binnenstrukturen der Sonate überzeugend zu schwungvollem Leben. Überzeugend lassen sie sich auch auf exzentrische Ausführungsvorschriften ein, so im vorletzten Satz, in dem sie das Largo e staccato auf die beiden Stimmen verteilt gleichzeitig ausführen. Stilsicher und temperamentvoll bestreitet Märkl die Urania-Suite on Johann CasparFerdinand Fischer, während Lindner in einer deutlich französisch beeinflussten anonym überlieferten Gamben-Suite glänzt. Sie arbeitet aufs Feinste die Eigenheiten des Werkes heraus, das dadurch einen ungemein farbigen Klangeindruck hinterlässt. Deuter wiederum zeigt in der anspruchsvollen Sonate Johann Georg Pisendels und auch in der Johann Sebastian Bach zugeschriebenen Sonate c-Moll, über welche technischen Mäglichkeiten er verfügt. Eine Überraschung gelingt ihm mit der Sonata sesta von Phillip Heinrich Erlebach, einem einem leider noch immer völlig unter Wert gehandelten Barockmeister. Das Werk ist nicht allein in reinem französischen Barockstil gehalten, sindern kann auch mit kleineren Annäherungen an die oberitalienische Violinkunst der Zeit aufwarten. Diese stilistische Gratwanderung gelingt Deuter ebenso beeindruckend, wie er durchweg einen blendend sauberen Ton zeigt. Eine rundum gelungene Neuproduktion also, die belegt, wie breitgefächert die damalige Musikszene war- und wie gut aufgehoben sie bei jungen Ensembles wie CordArte heute ist. (Olaf Krone/ Concerto-Magazin April/Mai 2008)
Presse zur CD Sonate, Battaglie & Lamento
„Zu seinem zehnjährigen Gründungsjubiläum betätigte sich das Ensemble CordArte erneut erfolgreich als „Schatzgräber“ wenig bekannter Instrumentalmusik des 17.Jahrhunderts. Unter dem Titel „Sonate, Battaglie & Lamento“ veröffentlichten die Kölner Musiker eine CD mit Kompositionen aus der umfangreichen Notensammlung des Olmützer Fürstbischofs Karl von Liechtenstein-Kastelkorn, die jener zwischen 1664 und 1695 für seine berühmte Hofkapelle in Kremsier angelegt hatte. Zu hören sind auf dieser Neuproduktion vor allem Werke von Wiener Komponisten, die den Olmützer Bischof regelmäßig exklusiv mit neuen Kompositionen versorgten. Als besondere Kostbarkeit dürfen darunter die Sonaten des Wiener Hoforganisten Alessandro de Poglietti bezeichnet werden. CordArte macht seinem Ensemblenamen alle Ehre und präsentiert die bischöfliche Kammermusik in vollendeter „Saitenkunst“. Die instrumentale Besetzung wird dabei sehr abwechslungsreich gehandhabt und reicht von der empfindsamen Solo- bis zur klangprächtigen Quartettsonate. Die oft sehr kontrastreichen Kompositionen gestaltet das Ensemble ausdrucksstark und zupackend zugleich und erreicht eine außerordentliche Präzision im Zusammenspiel. Diese überzeugende Interpretation zeugt von einer großen Kenntnis des entsprechenden Repertoires und macht schon jetzt auf weitere Neuentdeckungen gespannt.“ Bewertung: 5 von 5 Punkten. (Bernhard Schrammek, Kulturradio/Rundfunk Berlin-Brandenburg, 7.8.2008)
„Es gibt gute Argumente, die diese CD hörenswert machen. Vor allem die engagierte, spürbare Musizierlust, die souveräne Beherrschung der Instrumente und die künstlerische Qualität der Darbietung barocker Kammermusik. Der jugendliche Elan des Ensembles, das sich vor genau zehn Jahren (1998) zusammengefunden hat, enspricht absolut dem Namen „CordArte“: Saitenspiel-Kunst. Das Ergebnis beweist, daß stilgerechtes und historische abgesichertes Wissen um Alte Musik durchaus zu einer Synthese von „moderner“ Lebendigkeit, Klangfreude und Beseeltheit fähig ist.“ Bewertung: 9 von 10 Punkten (Gerhard Pätzing, Klassik-Heute 31.7.2008)
„Das Ensemble CordArte hat für die vorliegende Blütenlese die (vorwiegend solistischen) Werke Bibers als des Geigenhauptmeisters der Epoche beiseite gelassen und sich nach dialogisch orientierter Musik umgesehen. Was sich da findet ist nicht weniger mitteilsam, nicht weniger erzählerisch als die solistische Geigenmusik der Zeit. Der nie um starke Rhetorik verlegene Johann Caspar Kerll, der um die technische Weiterentwicklung der Geigenkunst so verdiente Johann Heinrich Schmelzer, Meister wie Antonio Bertali, Alessandro Poglietti oder der wohl nur wenig bekannten Phillip Jacob Rittler-das ergibt ein anschauliches Kammermusikpanorama der Epoche. Eine Ballettmusik von Johann Fischer steht auf dieser Aufnahme für die Funktionalität der Musik. Natürlich hatten die Komponisten auch den Tanzmeistern zuzuarbeiten. Manches Werk trägt seine Charakteristk sozusagen im Titel vor sich her, etwa Schmelzers Sonatas Lamentavole. Andere Stücke leben von jähen Stimmungswechseln, und man würde als Hörer zu gerne erfahren, ob hinter einigen bloß mit Sonata überschriebenen Stücken nicht doch ein individuelles Programm steht. So etwa wenn Alessandro Poglietti in einer Sonata à 3 zweimal die Instrumente mit dem Furor einer Battaglia losstürmen lässt. Oder wenn derselbe Komponist in einer Sonata à 2 die Stimmung kippt und den quromatischen Quartfall über eine ganze Weile zum Hauptmotiv macht. Schlachtenlärm und Lamento also, und noch viele andere Farben von der rhetorischen Palette der Zeit. Daniel Deuter, Margret Baumgartl und Heike Johanna Lindner führen mit der nötigen Fabulierlust vor, wie gekonnt die Komponisten mit den Mischungen aus Geigen-, Bratschen- und Gambentimbre umgegangen sind. Da wird auch in Stücken mit drei oder vier Melodielinien viel rhetorische Eigenständigkeit und natürlich auch technische Präsenz gefordert und gerade die unterschiedlichen Klangfarben machen das plastisch durchhörbar. CordArte entspricht der Stimmungsmalerei natürlich auch mit einer differenzierten Besetzung im Continuo, färbt mit Harfe (Johanna Seitz), Cembalo oder Orgel (Markus Märkl) über dem beweglichen Violone-Fundament (Matthias Müller) sehr charakteristisch und subtil.“ (Reinhard Kriechbaum, Concerto-Magazin Dezember/Januar 2008/09)
„Sonaten von Bertali gibt es auch in der grossen Musikaliensammlung des Bischofs von Olmütz, Karl von Liechtenstein-Castelkorn. Diese enthält mehr als 1400 Musikstücke, darunter 225 Sonaten und 236 Ballette. Die Auswahl von CordArte ist nur eine Spitze des Eisbergs, und übermittelt einen guten Eindruck des erstaunlichen Repertoires, das der Bischof zusammengebracht hat. Wie in Bertalis Musik finden wir bei den anderen hier vertretenen Komponisten starke Kontraste in Charakter und Besetzung, sowohl zwischen den einzelnen Stücken wie auch innerhalb der Kompositionen. Technisch stellt dieses Repertoire die höchsten Anforderungen an die Spieler, denen Daniel Deuter und seine Kollegen voll gewachsen sind. Aber diese Musik braucht mehr als technisches Können: sie ist auch stark von der barocken Rhetorik geprägt und bringt verschiedene Affekte zum Ausdruck. Die Interpreten sind sich dessen voll bewusst, und so ist eine besonders fesselnde Aufnahme entstanden. Ich habe mir diese 80 Minuten an hochkarätiger Musik ohne Unterbrechnung angehört, und habe mich keinen einzigen Moment gelangweilt. Diese CD bietet faszinierendes Repertoire in einer brillianten Interpretation. Keine Frage: für mich ist diese CD eine der Platten des Jahres.“ (Toccata, Mai/Juni 2009)
„Das sehr abwechslungsreiche und farbige Programm wird von den Musikern und Musikerinnen auf das Beste präsentiert! Sehr lebendig, wo nötig sehr zupackend, wird musiziert. Das Zusammenspiel wirkt wie aus einem Guss, die Intonation ist ausgezeichnet, und auch in klanglicher Hinsicht bleiben keine Wünsche offen.“ (Viola-da-gamba Mitteilungen Dez. 2009/Manfred H. Harras)
Presse zur CD Mein Herz ist bereit:
„The German Baroque cantata is not music I am typically attracted to, even from the pen of its greatest exponent, J.S. Bach. Thus, when the editor sent this recording to me, I wondered if he were trying to expand my horizons or perhaps had made a mistake. But I decided to listen before making a decision as to wether I would attempt to review it or return it for reassignement. In the end, I was entirely captivated by the works on this disc. The music shows the influence of Italian music on German composers of the 17th century. The five cantats, interspersed with instrumental works, by a representative sampling of composers from different areas of Germany and Austria, are unfailingly melodic and attractive. Some of the composers are familiar to me from recordings of their instrumental music, but I was making the acquaintance of several of them for the first time on this disc. The notes to this recording state that a violinist was generally available to organists entrusted with church music, and this accounts for theavailability of works such as those presented here. The performances are excellent. Peter Kooij is well-representes in the catalog from his recordings of Bach cantatas, among other works…CordArte, consisting of violin, viola da gamba, and keybord (organ and harpsichord), is another of many talented period-instrument groups currently before the public.This disc surprised me. It contains attractive music beautifully performed.“ (Ron Salemi, Fanfare-Magazin)
Presse zur CD Jauchzet dem Herrn:
I now turn to the more varied collections that feature music from several composers, marketed under a star singer or particular theme. Amongst these one of the most successful is that showcasing soprano Hana Blažíková: German Baroque Cantatas (Pan Classics pc10293, rec 2013, 73′) with the ensemble CordArte comprising violin, viola da gamba, positive organ and harpsichord. Setting aside reservations about the use of the words ‘cantata’ and ‘stylus phantasticus’ in the title and liner notes, this is an imaginatively assembled programme, featuring (besides music by the well-known Buxtehude and Pachelbel) excellent works by Johann Schop, Johann Philipp Förtsch, Samuel Capricornus and Samuel Ebart, including two pieces with special violin tunings, one possibly by Biber and one by Pachelbel. A large organ is also used for Pachelbel’s Ciacona in F minor, stylishly played (if on the quick side) by Markus Märkl, and here the use of varied but fairly modest registrations forms a good mix within the sound-world of the programme as a whole. The recording has an excellent balance to it, with the essential harmonies of the organ forming the heart of the sound over which we hear the strings and voice in equal prominence. Most importantly the instrumentalists of CordArte, Daniel Deuter, Heike Johanna Lindner and Markus Märkl work together wonderfully well as a team, matching their ornamentation and phrasing throughout. (Early Music, November 2017)